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Klettern – in den Bergen am Meer

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Korsika ist ein Paradies für Naturliebhaber! Und vor allem Kletterer können hier einen einzigartigen Urlaub verbringen. Die durch Erosion entstandenen Formen des Granit bilden ein außergewöhnliches Zentrum für begeisterte Sportkletterer, egal welche Schwierigkeitsstufe sie suchen – und das zu jeder Jahreszeit! Auch das Bouldern und Klettersteige („via ferrata“) werden immer populärer auf der Insel.

Kletter-Tipps für Korsika

Klettern in Tafoni oder HöhlenDurch die Geologie Korsikas und das lokale Klima ergibt sich eine vielseitige Kletterwelt. 80% der Oberfläche Korsikas macht Granit aus, vor allem im Nordwesten und Süden der Insel, wohingegen im Osten und am Cap Corse Schiefer vorkommt. Der südlichste Zipfel der Insel, um Bonifacio herum, ist weißer Kalk-Sandstein. Die durch Kernverwitterung entstandenen Aushöhlungen des Granits, „Tafoni“ genannt, haben einen schönen natürlichen Spielplatz entstehen lassen. Es gibt ganze Routen in einiger solcher Aushöhlungen oder sagenhafte Überhänge zum Klettern. Aber auch spektakuläre Risse, Kamine, Türme und Platten in Felsnadeln, Schluchten, Höhlen und an steilen Wänden machen das Klettern am Granit zu einem Erlebnis. Der Granit auf Korsika gilt als griffig aber auch zum Teil sehr rau. Vom Bouldern bis 400 m lange Wände, von der Platte bis zum Dach gibt es Routen in jeder Steilheit und allen Schwierigkeitsgraden. Es gibt auch für Kinder geeignete Felsen (z.B. Ile Rousse in der Balagne). Die Sportkletterrouten sind sehr gut abgesichert, die meisten Mehrseillängentouren oft abenteuerlich.

Klettern ist auf Korsika das ganze Jahr über möglich. Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Im Sommer ist es vor allem im Osten und Süden sehr heiß und trocken und vom Klettern in der Mittagshitze abzuraten. Aber im Westen und Norden ist das Klettern am Morgen auf jeden Fall möglich. Der Herbst ist von den Temperaturen her viel angenehmer, allerdings kann es auch öfter regnen. Lange Seillängen sollte man dann vermeiden. Im Winter ist das Klettern durch Schnee und Kälte auf niedrigere Höhen beschränkt, durch milde Temperaturen jedoch nicht unmöglich . In den höheren Lagen wird es dann richtig alpin: Zugefrorene Wasserfälle sind ein weiteres Highlight für Extrem-Kletterer. Im Frühling wiederum ist das Wetter eher unbeständig, jedoch ist das Klettern in allen Höhenlagen möglich.

Sehr beliebt bei Kletterern ist das Bavella Massiv (Aiguilles de Bavella), ist es doch nicht nur eine Augenweide und bietet tolle Möglichkeiten zum Wandern, sondern es zählt zu den größten Klettergebieten auf Korsika. Nicht umsonst wird es „Die Dolomiten Korsikas“ genannt. Dort gibt es an die 130 Routen jeder Schwierigkeitsstufe und einige Mehrseillängen und ist somit auch für kletterbegeisterte Familien mit Kindern interessant.

Aber auch das Restonica Tal bei Corte (ca. 200 Routen zwischen 3 und 8a+), St. Florent und Barbaggio am Cap Corse (mehr als 130 Routen zwischen 3 und 8a), Ajaccio (ca. 120 Routen zwischen 3 und 7b), Porto ( ca. 30 Routen zwischen 5 und 7a) und das Asco Tal bieten eine Menge Routen für Groß und Klein.

Selbst in der Balagne, die Region um Calvi, gibt es tolle Möglichkeiten – und das in der Nähe vom Meer:
Suare bei Calenzana bietet 27 Routen (5 bis 7b), Lumio 16 Routen (alle 6), I Curriali bei Santa Reparata 24 Routen (4 bis 8a), Les Iles in Ile Rousse ist gerade bei Anfängern sehr beliebt (11 Routen, 4 und 5) und im Wald von Bonifato kann man auch im Sommer im Schatten tagsüber Klettern.

Nicht vergessen: In Frankreich gilt eine andere Bewertungsskala als in Deutschland (hier angegeben nach der französischen Schwierigkeitsstufe).

Informationen zu Klettergebieten und -routen gibt es beim jeweiligen Tourismusbüro. Die ausführlichste Literatur ist der französischsprachige Kletterführer Falaises de Corse (ca. 30€). Dort sind über 2000 Routen mit Topos beschrieben sowie die Anfahrtskoordinaten. Hier findest Du detaillierte Infos zu vielen bekannten Routen zum Download (Seite auf Französisch): http://escalade.corse.topo.free.fr/

Kleiner geschichtlicher Überblick vom Klettern auf Korsika

Erstaunlicherweise ist der Alpinismus auf Korsika noch ziemlich jung. Er lässt sich auf Anfang des 20. Jhd. zurück datieren, was im Vergleich zu den Alpen oder Pyrenäen doch recht spät ist. Vor 1899 gab es nur wenige Besuche von Deutschen, Engländern oder Franzosen auf den höchsten Gipfeln Korsikas.

Klettern in Wald von BonifatoKlettern in Tafoni oder HöhleFelix von Cube war der erste Bergsteiger, der die schwierigsten Gipfel bezwang und eine detaillierte Beschreibung samt Karten schuf (ab 1899). Bis in die 1960er Jahre folgten vereinzelte Wanderer, doch erst ab diesem Zeitpunkt wurde Korsika interessant für Kletterer. Der deutsche Alpinist Werner Krah erkletterte mit einer Gruppe Gleichgesinnter vor allem im Cinto Massiv und im Bavella 1er bis 8er Routen. Gegen Ende der 70er Jahre eröffnete eine Gruppe französischer Kletterer neue Routen im Massif Capu d’Ortu. Ein paar Jahre später führte der korsische Wanderführer Ghjuvan-Paulu Quilici die bekanntesten Routen als Erstbegehung im Bavella Massiv durch und veröffentliche 1986 ein Buch hierzu. Weitere korsische Kletterer folgten seinem Bespiel auf der ganzen Insel. Anfang der 1990er Jahre eröffneten die Brüder Petit 10er Grade im Bavella sowie weitere außergewöhnliche und anspruchsvolle Routen. Seitdem kommen immer mehr Sportkletterer und steigen auf bekannten Routen, aber das Kletterparadies Korsika hat noch viel mehr Potenzial für abgefahrene Routen zu bieten – die Geschichte ist noch nicht beendet…


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